WELTKÄRNTNER-Farben für Kamerun
Sonja Sagmeister, ORF-Redakteurin/ Korrespondentin und Weltkärntnerin
WELTKÄRNTNER unterstützen und helfen sich gegenseitig. Oder sie tun sich zusammen, bündeln ihre Kräfte und schmieden innovative Projekte im Sinne einer guten Sache. So wie jetzt die bekannte ORF-Redakteurin und Korrespondentin Sonja Sagmeister und der Künstler Alois Köchl. Was kam dabei heraus? Eine tolle Idee. Sonja Sagmeister verfasste dazu diesen Blogbeitrag - der Verein der WELTKÄRNTNER bedankt sich herzlich.
Das Projekt zweier WELTKÄRNTNER
Der bekannte Kärntner Maler Alois Köchl, Absolvent der Kunstakademie und als bildender Künstler weltweit erfolgreich, war in vielen Ländern tätig - in Japan (Osaka), Deutschland, Belgien, den USA und Burundi (Bujumbura).Seine moderne Kunst hat sich über all die Jahre weiter entwickelt- auf immer größeren Flächen und immer internationaler. Mittlerweile lebt der 69-jährige Kosmopolit geerdet im malerischen Sonnwiesen im Drautal.
Warum ich diesen Blog schreibe? Da spielen gleich zwei Faktoren eine maßgebliche Rolle, aber der Reihe nach. Zum einen ist es die gute Freundschaft zu seiner Tochter Mathilde, die in Brüssel lebt und bei mir das Interesse für Kunst und Afrika geweckt hat; Mathilde war auch Auslöser dafür, in Kamerun ein Entwicklungshilfe-Projekt zu starten. Wie kommen wir aber auf diese Idee? Dahinter steht das Entwicklungshilfeprojekt Amabo in Kamerun, das ich leite.
Entwicklungshilfe-Projekt für Kamerun: Dachziegel aus Plastikmüll und Sand
Kamerun, eines der ärmsten Länder der Welt, kämpft mit einem steigenden Plastikmüllproblem. In Kooperation mit der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, der ADA, bietet das Start-Up Amabo dafür eine spannende Lösung - aus Plastikmüll und Sand werden wertvolle Dachziegel gestaltet. Die Idee, die Straßen Kameruns zu säubern, hatte Ferdinand Nforbi. Er wurde in Kamerun geboren, ist nach Österreich ausgewandert und war in Wien Taxi- Fahrer. Der Schmutz in seinem Heimatland war für ihn unerträglich. Er wollte etwas für die Menschen und Umwelt in Afrika tun, also zog er zurück nach Kamerun.
Tonnen an Plastikmüll können mittels einer speziellen Methode sinnvoll wiederverwertet werden. Dadurch wird das Müllproblem reduziert, die lokale Wirtschaft wird gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen. Und Familien vor Ort haben Zugang zu hochwertigen ökologischen und günstigen Baustoffen.
Aktion Bemalung von Dachziegeln – auf zwei Kontinenten
Alois Köchl würde Dachziegel, die aus Altplastik und Sand produziert werden, bemalen und signieren. Die Aktion der Bemalung der Dachziegel würde in Klagenfurt beginnen und in Kamerun ihre Fortführung finden. Dabei würde der Künstler Dachziegel gemeinsam mit lokalen Künstlern durch Bemalung zu Kunst- Objekten im öffentlichen Raum machen.
Kunst wird somit – ausgehend von Klagenfurt- auf zwei Kontinenten sichtbar gemacht und zwar unter dem Motto: „Köchl´s Kunst: Carinthia for Cameroon/ art goes international and meets the public“.
Kunst im Alltag sichtbar machen
Und nun zum zweiten Faktor: Es ist mir ein Anliegen, der Kunst im öffentlichen Raum einen größeren Stellenwert zu geben. Ich bin der Meinung, dass sich Kunst nicht nur quasi „im Geheimen“, in den Ateliers etc. abspielen sollte, sondern wo immer auch möglich, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Dies ist genauso auch ein Anliegen von Alois Köchl: Er würde sich wünschen, dass Kunst auf öffentlichen Plätzen neuen Raum bekommt, dass Kunst im Alltagsleben wieder stärker sichtbar gemacht wird und Diskussionen auslöst, so wie etwa eine moderne Malerei auf Lkw-Planen.
Alois Köchl malt in seinen modernen Arbeiten nämlich auch auf Lkw-Planen (6 Meter x 2,5 Meter) in einer Graffiti- ähnlichen Technik, die optimal im öffentlichen Raum ausgestellt werden könnte. Der Wunsch des Künstlers wäre, eine bemalte Plane an einem zentralen Ort auszustellen und damit Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum für Kunst zu schaffen.
Ich bin überzeugt davon, dass Künstler wie er - die bisher eher im Verborgenen mit ihrer Kunst in Erscheinung treten – durch eine verstärkte Präsenz im öffentlichen Raum, ein wahrer Schatz für das Image Kärntens als Kulturland sein können.
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